Am Wochenende kamen in den Stadtteilen Korschenbroich, Kleinenbroich, Liedberg, Glehn sowie Steinforth-Rubbelrath Bürger zusammen, um beim Volkstrauertag ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Mit rund 200 Teilnehmern fand die größte Gedenkfeier gestern Mittag auf dem Ehrenfriedhof an der Pescher Straße in Korschenbroich statt. Von der Kirche St. Andreas aus hatte sich ein geschlossener Zug in Bewegung gesetzt, um auf dem Friedhof nach der Messe den Opfern des Ersten und des Zweiten Weltkriegs zu gedenken. Die Teilnehmer trotzten dabei den kühlen Temperaturen um sechs Grad.
Mit dabei waren Vertreter zahlreicher Vereine, der Freiwilligen Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, der beiden Korschenbroicher Schützenbruderschaften, des Rates und der Verwaltung. Pfarrer Marc Zimmermann erklärte zu Beginn der Veranstaltung auf dem Ehrenfriedhof, dass es für den Frieden Anstrengung und Geduld brauche. Dabei bezog er sich auf ein Foto, das seinen Großvater zeigt, während er einen Spatz auf seiner Hand hält. Bis dieses Foto entstanden sei, so mutmaßte Pfarrer Zimmermann, habe es viel Geduld gebraucht. Schließlich handele es sich bei Spatzen um besonders scheue Tiere. So sei es auch beim Frieden.
Bürgermeister Marc Venten bezog sich nach der Nationalhymne, die von der Musikkapelle Kleinenbroich und dem Tambourkorps "Nordstern" Herrenshoff gespielt wurde, in seiner Rede auf das Soldatenlied "Lili Marleen", mit dem zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 viele Soldaten in die Kämpfe gezogen sind. "Ich hoffe, dass es nie wieder neu aufgelegt wird", sagte Venten, der auch auf die vielen Krisenherde und Kriege in aller Welt aufmerksam machte. Auch in der heutigen Zeit sei die Welt keineswegs friedlich.
Der Bürgermeister mahnte vor diesem Hintergrund, die Grauen der Kriege auch in den Zeiten nicht zu vergessen, in denen es den Menschen in Deutschland und Korschenbroich überwiegend so gut gehe wie noch nie. Marc Venten verbeugte sich nach mehreren Musikstücken des Chors "Arion Pesch" schließlich vor einem zu Ehren der Toten niedergelegten Kranz.
Quelle: NGZ ONLINE