Unter anderem der Verband der Feuerwehren des Rhein-Kreis-Neuss arbeitet fleißig an der öffentlichen Wahrnehmung von Gewalt gegenüber Einsatzkräften. Podiumsdiskussionen, öffentliche Maßnahmen („NRW zeigt Respekt“, Blaulicht Resolution des Landrates und der Bügermeister*Innen) und die politische Arbeit des Innenministeriums von NRW mit Herrn Minister Reul, zeigen wie notwendig es ist Gewalttaten zu benennen und diese durch Anzeigen Aktenkundig zu machen.

Auf den Artikel der Bild am Sonntag vom 15. November „Helfer in Not

https://www.bild.de/news/inland/news/helfer-in-not-bepoebelt-beschimpft-behindert-bedroht-73944206.bild.html

darf man gerne emotional reagieren, muss aber auch erkennen, dass uns dieser Artikel den Spiegel der Gesellschaft vorhält. Und zur Gesellschaft gehört jeder einzelne Mitbürger / jede einzelne Mitbürgerin. Halten wir uns doch selbst mal den Spiegel vor: Reagieren wir gereizt, wenn wir z.B. geblitzt werden oder ein Knöllchen uns daran erinnert, dass wir falsch parken?

In Korschenbroich genießt die Feuerwehr weitestgehend einen respektvollen Umgang. In anderen Städten in der Bundesrepublik Deutschland sieht das teilweise ganz anders aus. Einsatzkräfte begegnen purer Gewalt. Verletzungen, sei es körperlich oder psychisch, zeichnen einen Menschen ein Leben lang. Eine Anzeige einer Gewalttat erfordert Mut! Wer wegschaut trägt dazu bei, dass Gewalttäter weder belehrt, noch bestraft oder gar verurteilt werden können. Es ist unsere Aufgabe, dass ehrbare Berufe (im Auszug, es gibt viel mehr) Feuerwehrmann/Feuerwehrfrau, Notfallsanitäter und Polizisten weiterhin attraktiv bleiben und Menschen in diesen wunderbaren und notwendigen Berufen arbeiten wollen.

Das Bild in der Bild am Sonntag zeigt einen vermutlich jungen Mann der auf einen wahrlich gut austrainierten und ausgebildeten Polizisten mit einer solchen Gewalt einwirkt, dass dieser Hilfe benötigt um dieser Tat halbwegs zu entkommen. Ein Ordnungshüter braucht Hilfe. Eine verkehrte Welt. Aber, und das ist das positive an dem Bild, er bekommt Hilfe von Menschen (Feuerwehr). Das Bild zeigt auf warum die Botschaft Gewalt gegen Einsatzkräfte weiter verkündet werden muss.

Um auf den Blitzer und das Knöllchen zurück zu kommen: Ja, wir ärgern uns natürlich. Aber deswegen beschädigen wir nicht den Blitzer oder üben Gewalt gegenüber der Politesse aus. Wir sind in den meisten Fällen selbst für uns tun und für die darauffolgenden Restriktionen verantwortlich.

Bleiben Sie aufmerksam.

Ihr
Tobias Römer
(stellv. Löschzugführer)

Quelle: Bild.de